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Wenn die eigenen Mittel nicht reichen – Teil 1

Ein Unternehmenskauf ist kapitalintensiv. Reichen die eigenen Mittel nicht aus, gibt es diverse Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung. Doch die Wahl der Finanzierung ist entscheidend für die Höhe der Kapitalkosten und den Grad der Abhängigkeit.

EigenkapitalFinanzierung

Viele Wege führen nach Rom

Eigenkapital lautet das Zauberwort, welches den Weg ins Reich der Unternehmer ebnet. Mindestens 40–50 Prozent der Kaufkosten sollten durch Eigenmittel gedeckt sein. Reichen die eigenen Mittel für den ganzen Kaufpreis nicht aus, gibt es diverse Möglichkeiten zur die Lücke zu überbrücken. Neben Familie und Freunden, kommen Darlehen durch den Verkäufer oder durch die Bank in Frage. Auch Crowdfunding kann unter Umständen eine Lösung sein. Ein weiterer Weg besteht in einer sogenannten Earn-Out Regelung. Dabei vereinbaren Käufer und Verkäufer einen Schlüssel zur Finanzierung aus dem künftigen Geschäftsverlauf. Welche Finanzierungsart gewählt wird, ist entscheidend für die Höhe der Kapitalkosten (Zinsen und Amortisation) und den Grad der Abhängigkeit. Vorsicht ist geboten: Eine hohe Verschuldung kann den Geschäftsverlauf gefährden. Im schlimmsten Fall zwingt dies den Käufer zur Geschäftsaufgabe.

Frühzeitig planen

In der Praxis zeigt sich, dass eine frühzeitige Planung der Finanzierung unabdingbar ist. Ist die Finanzierung vor dem Kaufabschluss für den Verkäufer nicht absehbar, wird er auf den Verkauf verzichten. Viel Zeit und Geld wurde vergebens investiert. Mit einer detaillierten Planung klärt der Käufer, wie viel Mittel für den Kauf und eine darauffolgende Übergangsphase benötigt wird. In der Folge einer sorgfältigen Planung wird auch die Art der Finanzierung klar.
Es empfiehlt sich, sein Kaufvorhaben an die eigenen Mittel anzupassen. Wer nicht über ein genügend grosses Eigenkapitalpolster verfügt, riskiert, dass Zinsrückzahlungen und Amortisation die Rendite aus der Investition übersteigen. Auch wird ein Käufer ohne genügend Eigenkapitalreserven kaum Kredite von der Bank erhalten. Eine Eigenkapitalquote von unter zwanzig Prozent für das Unternehmen ist zu vermeiden. Zu gross wird die Zinslast, um rentabel zu wirtschaften. Das Unternehmen droht zu scheitern.


Arten der Finanzierung

Eigenkapital

Eigenkapital lässt einem die grösste Entscheidungsfreiheit – etwa in Hinblick auf die Gewinnverwendung. In den meisten Fällen schiesst ein Käufer Eigenkapital aus seinen Ersparnissen ein. Dabei sollte eine gewisse Reserve für allfällige Risiken zurückgestellt werden.
Eine Art neueren Datums, um an Kapital zu kommen ist das so genannte Crowdfunding. Hierbei lässt sich Kapital über Crowdsourcing-Plattformen im Internet über diverse Unterstützer generieren. Ob diese Kapital als Spende (Crowddonating – also ohne monetäre Gegenleistung) oder als Mikrodarlehen für ein Projekt (Crowdinvesting) überlassen, hängt in erster Linie von der Art des Projekts (z. B. Non-Profit vs. kommerziell) ab.


Ende erster Teil. Den zweiten Teil finden sie hier. Er behandelt, welche Arten der Fremdfinanzierung Ihnen zur Verfügung stehen.

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