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Gute Vorbereitung erhöht Finanzierungschancen

Wer in der Schweiz ein KMU kaufen will muss durchschnittlich rund 750‘000 CHF investieren. Oftmals reichen dabei die Eigenmittel des Käufers nicht aus, um den Kaufpreis zu bezahlen. In den meisten Fällen sind Käufer auf Fremdkapital angewiesen. Eine vollständige Dokumentation und eine gute Vorbereitung auf das Finanzierungsgespräch sind essentiell für eine erfolgreiche Finanzierungsanfrage bei einem Fremdkapitalgeber.

Due DiligenceFinanzierungUnternehmensbewertung

Wer in der Schweiz ein KMU kaufen will muss durchschnittlich rund 750‘000 CHF investieren. Dies geht aus einer Auswertung aller zum Verkauf stehenden Firmen auf NexOwn Market per Ende 2016 hervor. Oftmals reichen dabei die Eigenmittel des Käufers nicht aus, um den Kaufpreis zu bezahlen. In den meisten Fällen sind Käufer auf Fremdkapital angewiesen. In unserem Artikel „Wenn die eigenen Mittel nicht reichen“ gehen wir auf die verschiedenen Artend er Fremdfinanzierung ein. Neben Familie und Freunden oder einem Verkäuferdarlehen ist oftmals die Bank eine zentrale Anlaufstelle für Finanzierungsbegehren.


Für die Bank ist es entscheidend, die Qualifikationen und Fähigkeiten des Käufers, die Übernahmestruktur und das Geschäftsmodells des Unternehmens, mitsamt allen Chancen, Risiken, Stärken und Schwächen zu kennen. Entscheidend für eine erfolgreiche Übernahmefinanzierung ist dabei eine transparente Kommunikation zwischen dem Käufer und dem Fremdkapitalgeber. Für Sie als Käufer sind insbesondere eine vollständige Dokumentation und eine gute Gesprächsvorbereitung von essenzieller Bedeutung.


Vollständige Dokumentation

Nehmen Sie sich Zeit, alle Unterlagen sauber zusammenzustellen. Mit Hilfe einer guten Dokumentation ist es für den Fremdkapitalgeber einfacher, Ihr Vorhaben zu verstehen und den Kreditprüfungsprozess effizient voranzutreiben.


Üblicherweise werden folgende Dokumente benötigt:

• Businessplan
• Revidierte Jahresrechnungen der letzten drei Jahre
• Finanzplanung über die nächsten fünf Jahre (Planerfolgsrechnung, Planmittelflussrechnung, etc.)
• Liquiditäts- und Investitionsplanung
• Betreibungsregisterauszug des Unternehmens und des Käufers
• Steuererklärung des Käufers
• Lebensläufe der Käufer sowie weiterer involvierter Schlüsselpersonen
• Vertragsentwürfe sofern vorhanden (Kaufvertrag, Darlehensvertrag)

Gute Vorbereitung

Bereiten Sie sich gut auf das Gespräch mit der Bank vor. Die folgenden Fragen werden dabei in den meisten Fällen gestellt:


• Warum wird das Unternehmen verkauft?
• Was ist Ihre Motivation für den Kauf des Unternehmens?
• Durch wen werden Sie im Kaufprozess begleitet (Treuhänder, Berater, Experten)?
• Wie wird der Wissenstransfer vom bisherigen zum neuen Eigentümer sichergestellt?
• Welche Qualifikationen und welchen Werdegang haben Sie bzw. das Management-Team?
• Wie sind und werden innerhalb der Geschäftsleitung die Zuständigkeiten und Stellvertretungen geregelt?
• Wo sehen Sie die Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken der Branche und des Geschäftsmodells des Unternehmens?

Mit einer soliden Vorbereitung und einer vollständigen Dokumentation hinterlassen Sie bei der Bank einen professionellen ersten Eindruck, welcher einen positiven Einfluss auf die Kreditprüfung haben kann. Denken Sie daran, dass Sie einen Businessplan beziehungsweise eine Finanzplanung nicht primär für die Bank erstellen. Diese Dokumente helfen Ihnen, sich selber besser mit den Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken des Unternehmens auseinanderzusetzen.

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